High End Forum 8: Interviewportrait


NITS im Interviewportrait:

Adieu, Sweet Bahnhof

von Axel Jost

Der folgende Text basiert auf einem Interview mit HENK HOFSTEDE, Autor, Gitarrist, Sänger und Macher der holländischen Rockgruppe THE NITS. Das Gespräch, geführt im April 1991, war als Grundlage für ein Interviewportrait in DAS OHR 36 gedacht:

Zugegeben, ich bin kein Fan der NITS seit 1974, als sie mit dem Musikmachen begannen. Ich hatte bis Mitte der Achtziger bestenfalls flüchtig von dieser konventionell besetzten Rockband (g, b, key, dr) gehört, ohne ihnen besondere Beachtung zu schenken oder Bedeutung beizumessen. Aber dann kam 1987 "In the Dutch Mountains" heraus, und diese CD über das Aufwachsen in den fünfziger Jahren war wie ein Spiegel, aus dem mir mein eigenes Gesicht entgegenblickte, eine Art von Konzeptalbum zudem - wie alle folgenden der Nits übrigens auch. (Die Amsterdamer bringen halt nicht nur ein Sammelsurium zufällig vorhandener Lieder heraus, sondern die Songs einer Platte beziehen sich aufeinander, Cover und Artwork sind mit der Musik verknüpft, das fertige Produkt entpuppt sich als kleines Gesamtkunstwerk.) Die vier auf dem "Mountains"-Cover abgebildeten alten (Original-)Briefmarken (drei propere Jungs, ein sonniges Mädel, auf originelle Weise das damalige Line-Up der Band anzeigend) vor rauchenden Schornsteinen und sich drehenden Windmühlen symbolisieren die Zeit des europäischen Wirtschaftswunders, der ungebrochenen Moral, der Unschuld, der "Bewahrung und Bewährung", wie's damals hieß. Die Songs verarbeiten Eindrücke und Erinnerungen aus jener Zeit.

Musikalisch fangen die NITS (zu deutsch: Nissen, Läuseeier) die historische Atmosphäre ebenbürtig zu den wunderschönen Texten ein; sie greifen dabei auf die europäische Musiktradition und auf amerikanische Einflüsse gleichermaßen zurück. Sehnend-schwermütig wie ein frühpubertärer Sonntagmorgen ("Two Skaters"), optimistisch-dynamisch wie die Aufbruchsstimmung nach dem Lesen eines "Nick - Der Weltraumfahrer"-Heftchens ("The Panorama Man"). "Mountains" besticht freilich durch eine Form von Unmittelbarkeit, die einen beim Abhören vergessen läßt, daß man es mit einer Konserve zu tun hat, die stracks zugreift auf das im Menschen, was wir mit dem Wort "Seele" nur sehr unzureichend beschreiben können.

"Hat" (1988) - eine Mini-LP mit sechs Songs, die thematisch allesamt um Liebe und deren Verlust kreisen. Die Titel verblüffen durch eine sehr einfache Sprache, die aber tief berührt, Sehnsucht und Trauer vermittelt, alldieweil an Lebens- und Verlusterfahrungen angeknüpft wird, die wohl jeder erwachsene Hörer hinter sich hat.
Musikalisch schwelgt die Mini-LP in zarter Schwermut, ist von brüchiger, welker Schönheit. Neben Hofstede wirkten an dieser Platte mit: ROB KLOET am (sehr verhalten gespielten) Schlagzeug, der Multi-Instrumentalist ROBERT JAN STIPS an den Keyboards und die akustische Bassistin JOKE GERAETS, die sich am nächsten Studio-Album wegen einer fortschreitenden Muskelkrankheit nicht mehr beteiligen konnte.

Danach kam "Urk" - ein Live-Album. Auf gleich drei Vinylplatten (2 CDs) gaben die Nits 1989 einen Überblick über ihre Greatest Hits, aufgenommen bei einer Tournee quer durch Europa; neue und ältere Titel werden, von Schnickschnack befreit, in noch immer gültigen Interpretationen angeboten. Diese Kopplung ist daher aktueller als jedes wirkliche "Greatest Hits"-Album. "Adieu Sweet Bahnhof" z.B. findet sich darauf, drei Wörter aus drei verschiedenen Sprachen, deren Sinn wohl in ganz Europa verstanden wird - optimistischer Vorgriff auf eine Zeit, wo diese viel zu wichtig genommenen kleinen Unterschiede zwischen den Menschen wie z.B. Hautfarbe, Sprache, Nationalität nur noch eine untergeordnete Rolle spielen und Verständigung weder an mangelnden gegenseitigen Sprachkenntnissen scheitert noch parolenhaft-verlogen eingefordert werden muß, sondern einfach da ist. An dieser Stelle ist noch ein Wort zu den Shows fällig: Da stehen nämlich nicht nur die Musiker und ihre Anlagen auf einem Podium, sondern es gibt eine richtige, möblierte Bühne. 1991 waren es z.B. zwei große und, wie sich nach der Pause herausstellen sollte, bedrohlich-bewegliche Türme; 1992 sah man sich in eine grotesk-verfremdete Wohnzimmerlandschaft versetzt. Der akustischen wird so eine optisch-theatralische Dimension hinzugefügt.

"Giant, Normal, Dwarf" (1990) - als Trio (Hofstede, Kloet, Stips) eingespielt - brachte Keyboards statt Gitarren, war eine wortreiche Beschreibung einer absurd-surrealen Phantasiewelt, für den Plattenkäufer ein wenig leichter vorstellbar gemacht durch die ausgiebigen Illustrationen auf der Innentasche - archimedische Schrauben, Radioschuhe, Wohnhöhlen unter der Straße und in Bäumen testen die Vorstellungskraft und die Phantasie-Fähigkeit der Hörer. Im Gegensatz zu frühen Platten der Gruppe (ich denke etwa an OMSK aus dem Jahre 83) wirkt diese Scheibe aber kein bißchen geziert oder artifiziell, sondern sie reflektiert, wie ein gutes surrealistisches Gemälde, eine imaginäre, unmögliche Gewißheit. Kontrapunktisch zu den unwirklichen Inhalten steht die Musik, die mit Ohrwürmern nur so gespickt ist.

"TING" (1992) - schon die CD-Box ist eine Sonderanfertigung, durchsichtig von der Scharnierleiste bis zum sonst stets grauen "tray", auf dem die Scheibe aufgesteckt ist. Ins Booklet sind einige Seiten aus Transparentpapier eingeheftet, die immer wieder neue Ein- und Durchblicke zwischen den Texten und den Musiker-Fotos ermöglichen.
Ein Schweizer Bildhauer, der einige Steinstatuen in das NITS-Studio geschleppt hatte, damit sie dort als Perkussionsinstrumente Verwendung fänden - der Titel der Platte gibt lautmalerisch das Geräusch beim Anschlagen dieser Klangkörper wieder - hatte die Gruppe zu diesem Konzept inspiriert. Diese Platte ist sehr klavier- und perkussionsorientiert. Auch Hofstede spielte hier Piano statt Gitarre. Etliche Gastmusiker sind zu hören, darunter auch der schweizerische Perkussionist ERICH HAUSER. Wie zu erwarten, entspricht der glasklare Klang von "Ting" in besonderer Weise dem Nits-typischen Anspruch an Transparenz und Durchhörbarkeit.

Von "HJUVI - A Rhapsody In Time" (1992 vor TING aufgenommen, aber erst 1993 veröffentlicht) war bereits in dem nunmehr zweieinhalb Jahre zurückliegenden untenstehenden Interview die Rede. Es ist das 14. Album der NITS und eine gemeinsame Aufnahme der Band mit einem großen Orchester. Weniger als alle anderen Platten aus der letzten Zeit ist dies ein Werk Hofstedes, der hier lediglich als Sänger von vier Songs in Erscheinung tritt - federführend war der Keyboarder Robert Jan Stips, der einen Großteil der Musik schrieb und sich an den Flügel setzte. Solche Rock-Klassik-Crossover-Geschichten sind immer sehr waghalsige Angelegenheiten, zu einengend meist für die Rockmusiker, zu wenig anspruchsvoll für die mitwirkenden Orchester, die oft nur als exotischer Klangkörper benutzt werden. Das musikalische Ergebnis rechtfertigt in den meisten Fällen derlei Projekte nicht. Bei "Hjuvi" verstand es Stips vortrefflich, solche Fehler zu vermeiden. Die Platte - sie erzählt die Reise eines Jungen durch die Geschichte der Musik - wirkt angenehm unaufdringlich und erfreulich geschlossen.

Das Interview
AJ: Der Klang eurer Platten wird bei uns von vielen anspruchsvollen Rockmusikliebhabern sehr geschätzt. Ist Dir das eigentlich bekannt?
HH: Ja. In Amsterdam gibt es einige HiFi-Läden, die verkaufen Geräte im Wert von ganzen Häusern. Die führen ihre Anlagen gerne mit unseren Schallplatten vor. Dabei sind unsere Platten genaugenommen gar keine wirklichen HiFi-Aufnahmen. Wir haben noch nicht mal ein richtiges Studio. Es ist lediglich ein alter Raum, in dem wir eine Bandmaschine mitlaufen lassen, die Turnhalle einer nicht mehr existierenden Schule in einem Vorort von Amsterdam. Aber man sagt mir, für den Connaisseur soll das ein richtig guter Klang sein.
AJ: Was bedeutet der Satz "This record was not produced" auf der Rückseite von "In the Dutch Mountains"?
HH: Er bedeutet, daß wir alles live in unserem Musik-Raum mit einem Zweispur-DAT eingespielt haben. Zuerst probten wir ein paar Tage lang - dann hatten wir innerhalb von zwei Wochen das Ganze im Kasten. Und wir hatten wirklich keine anderen Geräte als diese DAT-Maschine. Sehr ehrlich, aber auch sehr spannend. Bei manchen Songs haben wir die fünfte Version genommen, oft aber auch schon die erste. Danach war der jeweilige Song fertig, komplett. Da in unserem Raum reichlich Stein verbaut ist, haben wir dort jede Menge Echo. Wenn du da rein kommst und in die Hände klatschst, dann glaubst du erst einmal nicht, daß du da überhaupt arbeiten kannst. Aber es geht, wie man sieht. Vor allem das Schlagzeug hört sich besonders lebendig an, es kommt halt nicht aus einer schalldichten Box. Auch der akustische Baß klang in dieser Umgebung sehr gut. Allerdings müssen wir auf dieses Instrument künftig wohl verzichten, weil unsere Bassistin, JOKE GERAETS, sehr krank ist. Sie kann ihre Muskeln nicht mehr richtig bewegen.
AJ: Mit welchen Instrumenten arbeitest du, wenn du einen Song schreibst?
HH: Mit Keyboards und einer Drum-Machine, recht simpel also. Zur Gitarre greife ich meist erst, wenn die Band zusammenkommt. Aber natürlich verändert sich unsere Arbeitsmethode laufend. Im Moment läuft es so: Wenn wir im Studio sind, dann nimmt unser langjähriger Ton-Mann PAUL TELMAN alles, wirklich alles auf. Das hören wir uns dann an, wir fischen die interessanten Dinge heraus und arbeiten daran weiter. So formen wir aus ein paar Noten, aus ein paar Wörtern, vielleicht sogar nur aus einer Zeichnung einen Song. Es ist ein sehr improvisatorisches Verfahren. Wir denken nicht groß darüber nach, fangen einfach an. Dazu kommt noch, daß der Toningenieur auch noch kräftig mitmischt: Er nimmt manche Instrumente aus dem Mix heraus, gibt anderen dafür mehr Volumen. Er setzt Effekt ein. Wenn wir uns das dann anhören, klingt es ganz anders als bei der Aufnahme. Er ist eine Art Bandmitglied, nur daß sein Instrument die Studioausrüstung ist. Seine überraschenden Einfälle wollen wir auf keinen Fall missen.
AJ: Ist "HAT" ein autobiographisches Album?
HH: Irgendwie schon. Ich hatte bei den sechs Songs dieses Mini-Albums sechs verschiedene Frauen im Kopf, jedenfalls zu Beginn. Dann dachte ich, es sind sechs verschiedene Aspekte von nur einer Frau. Dadurch ist es für mich eine sehr faszinierende Platte geworden. Da steckt eine Menge Melancholie drin. Das passiert uns übrigens öfters: Wir fangen gutgelaunt an, wollen fröhliche Songs aufnehmen; aber ist die Platte erstmal fertig, sagen die Leute: Ihr habt schon wieder so ein melancholisches Album gemacht. Und meistens haben sie recht.
AJ: Für mich faszinierend ist auch, daß die Texte von "Hat" eigentlich total einfach und sehr leicht zu verstehen sind, andererseits eine enorme poetische Qualität haben.
HH: Das hoffe ich auch. Ich suche nach einer sehr klaren Sprache. Ich bin kein Engländer, und ich habe manchmal einige Probleme mit der englischen Sprache. Andererseits zwingen mich diese Einschränkungen auch, klare Aussagen zu treffen.
AJ: Verglichen mit HAT sind auf "Giant Normal Dwarf" allerdings sehr komplizierte Texte enthalten.
HH: Jedenfalls eine Menge Text (lacht). Das ist mir aufgefallen, als ich beim Layout des Covers die Texte unterbringen mußte. Hier haben wir versucht, eine künstliche Welt zu schaffen, eine Welt für sich allein. Da hat man ziemliche Schwierigkeiten hineinzukommen. Das geht eigentlich leichter, wenn man uns live zuhört, da werden gerade diese Texte sehr viel klarer. Wir haben uns bei den Aufnahmen auch selbst in eine Art Kokon eingesponnen, monatelang. Und das ist das Ergebnis. Man muß sich beim Hören eine Menge Zeit nehmen, um in diese Welt einzutauchen. Es ist das Produkt einer "schwierigen Periode", sozusagen. Übrigens habe ich bei diesem Album auch darauf verzichtet, Gitarre zu spielen, um nicht in alte Gewohnheiten zu verfallen, die sich sehr schnell einstellen. Ich wollte etwas wirklich Neues probieren.
AJ: In einem Song sind Hinweise auf LEONARD COHENS Haus auf der griechischen Insel Hydra drin. Bist du dort gewesen?
HH: Ja. Ich hatte Leonard Cohen einmal in Brüssel getroffen. Zusammen mit einem Freund aus Finnland, der Cohens Bücher übersetzt, bin ich nach Griechenland gefahren. Nach einem Konzert in Athen setzten wir nach Hydra über. Wir durften in sein Haus hinein und Fotos machen. Es war eine Art Pilgerfahrt. Vielleicht machen wir noch einen Film darüber.
AJ: Inwieweit bist du von COHEN beeinflußt?
HH: Kann ich so direkt nicht sagen. Er ist schon so lange dabei, schreibt seit ewigen Zeiten. Das finde ich faszinierend, zumal ich selber über das Älterwerden nachdenke. Gerade bezüglich des Rock'n'Roll sagen viele, vor allem Amerikaner, daß man dazu jung sein müsse. Wird man älter, so heißt es, dann könne man diese Musik nicht mehr machen. Entweder man müsse aufhören oder sterben. Gegen diese Sehweise hab' ich etwas. Mir scheint, wie ein Maler, wie ein Schriftsteller kann man alt werden und immer noch Rockmusik machen. Vielleicht kann man nicht mehr den Teeny-Markt bedienen, aber die Verbindung zur zeitgenössischen Musik, die kann man doch behalten. Wir selber sind jetzt um die vierzig, und ich denke, daß wir noch eine ganze Zeitlang Rockmusik machen werden, auch wenn es gegen die Regeln verstoßen sollte. Es ist unsere Art, unser Leben zu gestalten. Gerade weil wir älter werden, so ist jedenfalls mein Eindruck, werden wir immer besser.
AJ: Hörst du eigentlich auch klassische Musik?
HH: Oh ja, und zwar eine ganze Menge. Besonders gerne höre ich BACH oder STRAWINSKY. Klassische Musik ist für mich ein Abenteuer, weil da soviel drinsteckt, was ich nicht kenne. Das muß ich erforschen, studieren. An moderner klassischer Musik fasziniert mich die Freiheit, die sich zeitgenössische Komponisten nehmen. Die haben keinerlei Rahmenvorgaben. Die können schlicht ALLES machen. Davon kann man eine Menge lernen, denke ich. Im Gegensatz dazu unterliegt Popmusik einem sehr viel strengeren Regelwerk. Mich interessiert die Verbindung zwischen allen Künsten, das elastische Band, mit dem das alles verbunden ist, und an dem auch die Popmusik hängt. Die Popmusik bedient sich aus allen kulturellen Angeboten, wie Theater und Film beispielsweise, aber sie gibt diesen auch etwas zurück.
AJ: Die NITS gelten als "europäische" Band. Trifft das deiner Meinung nach zu?
HH: Wenn wir über "europäische Popmusik" reden, dann meinen wir eine Musik, die sich zwar auch amerikanischer Einflüsse bedient, aber doch sehr aus einer eigenen Tradition heraus zustande kommt. In Deutschland war das z.B. KRAFTWERK. Die waren nicht so sehr mit der amerikanischen Rockmusik der Fünfziger verbunden, sondern du kannst bei ihnen starke Einflüsse der europäischen Kunst der zwanziger und dreißiger Jahre feststellen. Und dadurch waren sie sehr wichtig. Sie haben gezeigt, daß es eine Band vom Kontinent auch ohne diesen starken amerikanischen Einfluß schaffen kann.
AJ: Bei euch sind auch deutliche Einflüsse kontinental-europäischer Volksmusik drin. Macht ihr das bewußt?
HH: Nein. Aber wir sind eben einfach da. Und neben der Musik liebe ich das Reisen, und dabei lasse ich mich sehr von dem Flair von Städten beeinflussen, von Helsinki etwa, von Athen, von Zürich, von Paris. Das Gefühl des Reisens, das Unterwegssein, die Atmosphäre von oft recht seltsamen Orten - all' das schlägt sich in unserer Musik nieder.
AJ: Euer Live-Album wurde ja zum Teil in Moskau aufgenommen. HH: Das stimmt so nicht, nur ein einziger Song und die russische Ansage. Unser Ingenieur hat die Ansagerin später übrigens geheiratet (lacht). Das Schöne bei einem Konzert in einem nichtwestlichen Land ist, daß du ganz bei Null anfangen mußt. Kaum einer kennt deine Songs. Du mußt gut sein, um die Leute zu überzeugen. Und ich bin stolz darauf, daß von den drei Konzerten in Moskau das zweite und das dritte komplett ausverkauft waren. Es ist toll, wie die Leute sich mit der Musik auseinandersetzen. Stunden um Stunden haben wir damit verbracht, mit Leuten aus dem Publikum über unsere Songs zu diskutieren. Der größte Teil von "Urk" stammt aber aus Amsterdam. Für das Live-Album haben wir übrigens auch ein Zweispur-Dat zur Aufnahme eingesetzt.
AJ: Gibt es auch schon Pläne für das nächste Album?
HH: Nächstes Jahr sind wir vom holländischen Radiosinfonieorchester eingeladen, Musik zu schreiben, die wir gemeinsam live aufführen werden. Das ist wirklich was anderes, und es wird bestimmt nicht so werden wie die einschlägigen Aufnahmen der MOODY BLUES. Es ist sehr schwierig, aber auch sehr aufregend. Ich freue mich darauf. Das Problem ist, das Orchester einerseits für deine Ideen einzusetzen, andererseits das Ganze aber nicht zu bombastisch werden zu lassen. Es gibt neben vielen schlechten auch einige gelungene Beispiele für die Kombination von Popmusik und klassischem Orchester: Ich denke dabei an JOHN CALEs "Paris 1919". Es ist demnach möglich. Und diese Möglichkeiten möchten wir gerne ausloten.

AJ