HÖRERLEBNIS 32: Technik
Laufwerk 12 A, Tonarm 5 A Special, Tonabnehmer Pluto One MK II
"Der (über)fliegende Holländer"
von Marco Kolks
Wer abseits vom Mainstream das technisch und klanglich Machbare in der Analogtechnik sucht, den führt der Weg irgendwann zu Pluto Audio. Aber wie sooft im Leben sind talentierte Propheten in eigenen (und benachbarten) Landen anscheinend eher unbekannt. Dafür zollen audiophile Insider den Produkten des holländischen Herstellers weltweit uneingeschränkte Anerkennung. Vor allem in Asien und den USA genießt diese feinmechanische Ingenieursleistung Kultstatus. Zu dem Fankreis des Niederländers gehört beispielsweise auch Mark Levinson. Schließlich bat kein geringerer als der namhafte amerikanische Verstärkerpapst den Firmeninhaber Eddy Driessen, für ihn einen (Cello-) Tonarm zu bauen.
Wer in Kleinserien äußerst präzise gefertigtes Analogequipment schätzt, weiß um die hier anfallende zeitintensive Handarbeit und dem daraus zwangsläufig resultierenden Preis. Aber warum sollte für High-End nicht das Gleiche wie für die Automobilbranche gelten: Da war es schon immer etwas besonderes, einen "Bugatti" zu besitzen.
Das massive Laufwerk 12A wird mit externem Antrieb und Auflagepuck geliefert. Der Tonarm ist höhenverstellbar und hat die gleichen Sockelmaße wie SME und ist daher nahezu überall einsetzbar.
Laufwerk
Nun stelle ich mir vor, "Bugatti" will die Akzeptanz auf einem hart umkämpften Markt ausbauen, eine neue, breiter gestreute Klientel für seine Ausnahmeprodukte begeistern. Die findigen Konstrukteure erhalten aus der Chefetage den Auftrag, tief in die Kiste mit dem Aufdruck "Erfahrungsschatz - streng geheim!" zu greifen. Heraus kommt nach zwei Jahren intensiver Forschung ein Fahrzeug, das viele Vorteile der Topmodelle des Hauses in sich vereint, aber weniger aufwendig gebaut werden muß und als "Volksmodell" zwar gewöhnliche Portokassen sprengt, im Hinblick auf die Marke allerdings erschwinglich ausfällt.
Ähnliche Gedanken müssen auch Eddy Driessen beschäftigt haben. Sein Laufwerk 12 A ist eine solche Einstiegsofferte und durch und durch ein echter Pluto. Denn auf der Stirnseite prangt deutlich sichtbar das Firmenlogo als bekennendes Zeichen seines geistigen Vaters. Das schafft beim Kunden Vertrauen genauso wie das üppige Gewicht von 38 kg, ein weiteres untrügliches Indiz für die Herkunft aus der Hengeloschen Edelmanufaktur. Der mit Verlaub gesagt "sau-schwere" Metallplattenteller ist von unten mit einer Korkschicht beklebt, die resonanzmindernd wirkt. Dem gleichen Zweck dienen von oben sichtbare, mit anthrazitfarbiger Masse aufgefüllte kleine Bohrungen. Eine im Vakuumverfahren hergestellte, 3mm-starke Carbon-Scheibe, die nur durch eine Filzauflage vom Plattenteller getrennt wird, ist unter keinen Umständen schicker optischer Selbstzweck, sondern hilft ebenfalls Vibrationen zu reduzieren.
Unter dem Teller befindet sich ein schwarzer Ring mit einer nach rechts ausgelagerten Tonarmbase. Sofern SME-genormte Sockelkonstruktionen vorliegen, dürfte die Montage anderer Arme keine großen Schwierigkeiten bereiten, für die hauseigenen Plutos ohnehin nicht. Über drei Inbus-Schrauben läßt sich das Laufwerk ausrichten. Empfehlenswert ist die Verwendung einer Präzisionswasserwaage, die in ihrer Genauigkeit kleine Dosenlibellen bei weitem übertrifft.
Beim empfindlichen Lager setzt Eddy Driessen auf Diamanten. Toleranzen fallen extrem gering aus und der Rundlauf ist absolut geräuscharm. Die Ansteuerung der beiden Geschwindigkeiten 33 1/3 und 45 rpm erfolgt über einen externen, frei stehenden Gleichstrommotor, der stufenlos regelbar ist und seine Energie über einen wiederaufladbaren Akku bezieht.
Beim dazugehörigen String beschränke ich mich lediglich auf die Herstellerangaben: Ein nahtloser Stoff mit speziellem Belag soll den optimalen Kontakt zwischen Motorpulley und Drehteller garantieren. An dieser Stelle machen Freaks gerne ein Faß auf und können tagelang über verschiedene Materialien und Knotentechniken diskutieren. Viel Spaß dabei.
Damit das solide, zylindrisch aufgebaute Alu-Laufwerk auch den optischen Ansprüchen von Pluto Audio in vollem Umfang Rechnung trägt, bildet ein massiver Ring um den Gerätefuß einen wohlgeformten Abschluß. Diese Designidee steuerte Wolfgang Saul (Audio Saul/Oberhausen) bei, der Eddy Driessen seit vielen Jahren kennt. Es ist zwar keineswegs egal, auf welchem Untergrund das Pluto-Laufwerk seine Dienste verrichtet, doch gibt es sich - wahrscheinlich aufgrund der Keramikfüße - recht unkritisch und behält seine besonderen Talente in jeder Situation bei. Allerdings zeigte ein sündhaft teurer Tisch, den Eddy Driessen zeitweise zur Verfügung stellte, selbst den hervorragenden Copulare-Racks Grenzen auf, in dem es für mehr Ruhe, Dynamik und Räumlichkeit sorgte.Tonarm
Ich will es gleich vorwegnehmen: Der 5A Special ist in dieser Konstellation für mich das eigentliche Highlight. Allein das blankpolierte Titan, aus dem im wesentlichen die Außenteile bestehen, verleihen ihm eine gleichermaßen edle wie auch imposante Erscheinung. Das Armrohr verjüngt sich in etwa drei gleichlangen Abschnitten nach vorn und mündet in eine kleine Kugel; hieran schließt das Headshell an, das über zwei Langlöcher verfügt. Diese Einstellhilfe ist besonders dann nötig, wenn die Innenverkabelung über die sehr langen Clearaudiostecker mit dem Tonabnehmer verbunden werden soll. An dieser Stelle könnte Eddy Driessen allerdings bereits im Vorfeld eingreifen und die Kontaktstifte um zwei bis drei Millimeter durch Abschleifen kürzen.
Wenn man den Azimuth einstellen möchte, muß eine kleine Inbusschraube an der Unterseite der Kugel gelöst werden. Dabei ist darauf zu achten, daß die Schraube anschließend nicht zu fest angezogen und damit das Innenleben zerstört wird. Denn nur die wenigsten sind sich bewußt, daß der über einen Inbusschlüssel an dessen Spitze ausgeübte Druck ganz enorm ist. Wer Verwindungssteife, Dämpfung und Gleitfähigkeit der cardanischen Aufhängung des Lagers prüfen möchte, nimmt den 5 A Special aus der Halterung. Bei keinem anderen Arm habe ich bislang diese Leichtigkeit gespürt. Ich lege meinen linken Zeigefinger kurz hinter dem Headshell unter das Tonarmrohr und klopfe diesen vorsichtig mit dem Zeigefinger der rechten Hand bis hinten hin ab. Nirgends bemerke ich auch nur einen Anflug von Spiel oder Resonanzen und komme zu dem Schluß: Das ist bis ins letzte Detail durchdachtes Hightech.
Recht simpel mutet auf den ersten Blick die Antiskating-Lösung an, doch sie erfüllt ihren Zweck zur vollen Zufriedenheit. An einem dünnen Nylonfaden hängt ein kleines Gewicht, so bleiben etwaige Federresonanzen stets außen vor. Welches von den mitgelieferten Gewichten zu welchem Tonabnehmer paßt, ist problemlos mit einer Test-LP und den darauf enthaltenden Signalen herauszufinden. Recht leicht läßt sich der 5A Special in der Höhe verstellen; es muß nur eine kleine Schraube am Fuß gelöst werden. Dieser mündet in die Grundplatte, die in ihren Abmessungen dem SME-Standard entspricht. Eine Montage ist daher auch auf anderen Laufwerken möglich.
Seitlich am Systemgehäuse aus Titan sind zwei dunkelgraue Plättchen angebracht, die Resonanzen unterdrücken sollen. Wie und wo man dämpfen muß, scheint Eddy Driessens Geheimnis des klanglichen Erfolgs zu sein.
Tonabnehmer
Das Pluto One MK II (der Nadelträger besteht aus Boron, für die Wicklungen der Spulen wird monokristalliner Golddraht benutzt); dieses, so Eddy Driessen, sei die ideale Ergänzung zu seinen Laufwerken und Tonarmen. Das eigentliche System wird nach den Vorgaben des holländischen Entwicklers bei seinem Landsmann A.J. van den Hul gefertigt und in einem weiteren Arbeitsschritt nochmals modifiziert. Einen großen klanglichen Einfluß übt das in Hengelo montierte Titangehäuse aus, das den Tonabnehmer viel schwerer als die in der beiliegenden Information angegebenen 12 g aussehen läßt. An den beiden Außenseiten klebt jeweils ein kreisrundes Plättchen aus einer dämpfenden Harzmischung, die wir in gleicher Zusammensetzung schon vom Headshell und von verschiedenen Stellen des Laufwerks her kennen.
Die Kunst der richtigen Dämpfung ist nach Ansicht Eddy Driessens das wichtigste Kriterium für ruhigen und guten Klang. Um zu wissen, an welcher Stelle welcher Effekt mit welchem Material erzielt wird, bedarf es jahrelanger Erfahrung. Denn es besteht immer die Gefahr, möglichen Schwingungen zu radikal zu Leibe zu rücken, was dann zu einer fatalen Farb- und Leblosigkeit führt. Außerdem, so der holländische Entwickler, sei es sehr schwer gewesen, Spezialfirmen zu finden, die nach seinen Vorgaben bei Einhaltung von minimalen Toleranzen zuverlässig fertigen und liefern könnten.
Die Auflagekraft fällt mit etwa 1,55 g sehr niedrig und damit erfreulich vinylschonend aus. Die Justage des VTA zeigt - wie häufig bei v.d. Hul-Kreationen - die besten Ergebnisse, wenn das Systemgehäuse völlig parallel zur Plattenoberfläche steht. Die Einspielphase fällt mit bis zu 80 Stunden recht lang aus. Doch geht dieser Kelch an stolzen Besitzern vorüber, da das Pluto-One im eingefahrenen Zustand ausgeliefert wird: ein vorbildlicher Kundenservice.
Die punktgenaue Justage von Arm und System sollte generell fachkundigen Händen vorbehalten bleiben. Selbst diejenigen, die über einschlägige Erfahrungen verfügen, benötigen für diese diffizile Arbeit professionelle Einstellhilfen. Eine sehr empfehlenswerte Schablone bietet neben Pluto Audio auch Heinz Stadthaus (Studio Stadthaus/Dortmund) an. Wer die bereits erwähnte nicht ganz billige Präszisionswasserwaage im spezialisierten Werkzeugfachhandel nicht erhält, kann sich auch an Hifi Fraune in Münster wenden. Die Analogspezialisten führen diese ab und zu in begrenzter Stückzahl im Programm.
Der Akku garantiert über viele Stunden eine problemlose Energieversorgung. Sollte das Laufwerk nicht benutzt werden, läßt man ihn am Netz und schaltet den Ladevorgang ein. Kabel
Mit dem Elon III, einem NF-Silberkabel mit einer Ummantelung aus unzähligen kleinen Bleikügelchen, komplettiert Eddy Driessen sein Konzept. Erhältlich in asymmetrischer wie auch symmetrischer Konfektionierung, läßt sich die hochflexible Verbindung in jedweder Kombination einsetzen. Im Zusammenspiel mit den Pluto-Komponenten bewährt es sich als kongenialer Partner. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß eine Komplettverkablung der eigenen Anlage, es sind auch Netzkabel erhältlich, dieselbe auf ein höheres klangliches Niveau liftet.Kommentar
Um einer Analog-Kombination, die in dieser Liga antritt, gerecht werden zu können, bedarf es eines ebenso gut beleumundeten nachgeschalteten Equipments. Deshalb führt mich meine Suche bei den Phonostufen letztendlich zum Model 42 von Blue Amp. In diesem Fall treffen meine persönlichen Highlights aufeinander und gehen eine wundervolle Synthese ein, die Synergieeffekte zu Tage treten läßt, die ich mir in dieser Form nicht hatte vorstellen können.
Auf "Heres to Ben", einem Tribute-Album in Gedenken an Ben Webster, singt Jacintha (Groove Note Records, GRV1001-1) weltbekannte Standards. Die Stimme der zierlichen Sängerin läßt keinen Zweifel an musikalischer Authentizität aufkommen. Die Abbildung ist zudem mit einer Ruhe beseelt, wie ich sie nur von Live-Auftitten her kenne. Ich vermute, das liegt auch an dem Akku-Antrieb des nahezu resonanzfrei drehenden Laufwerks, was ich erstaunlich finde, da doch der Plattenteller nur über einen extrem dünnen String angetrieben wird. Ich habe ähnliche Beobachtungen in der Vergangenheit aber schon des öfteren gemacht und hinterfrage dieses Phänomen nicht mehr, sondern erfreue mich an solchen klanglichen Fortschritten. Das Quintett steht folglich ebenso stabil auf der Bühne wie das Matterhorn über dem kleinen schweizerischen Skimekka Zermatt thront. Dieses hohe Maß an Kontrolle geht selbstredend nicht auf Kosten der Natürlichkeit oder gar der Spielfreude. "Somewhere over the rainbow" kenne ich in unzähligen Interpretationen, doch kaum eine Version ist so einfühlsam vorgetragen wie diese von Jacintha, geschweige denn so blitzsauber produziert, was das kritische Vergleichen ungemein erleichtert. Zudem darf die vielerorts präferierte Schönfärberei einem Tonabnehmer wie dem One Mk II nun wirklich nicht nachgesagt werden. Vielmehr ist er im wesentlichen für die straffe Organisation des Klanggeschehens verantwortlich und in puncto Dynamik wohl kaum zu schlagen. Das Tenor-Saxophon von Teddy Edwards wird sogar spürbar. Ich sitze im Sessel und mein Körper nimmt bereits bei nicht überhöhter Zimmerlautstärke den Schalldruck dieses Instruments wahr. Das ist für mich der richtige Weg, wie ihn beispielsweise auch Phonosophie beschreitet, Liveatmosphäre zu produzieren: also weniger Hifi, dafür mehr Musik. Derart in das Geschehen eingebunden ist man auch viel eher bereit, die Augen zu schließen, um sich nur noch auf das Hören zu konzentrieren. Und wer so hört, der genießt.
Selbst die Qualität der Aufnahmen spielt jetzt eine untergeordnete Rolle - und das soll so sein. Nicht, daß das Reissue von "Ella and Louis" (Verve; MGV 4003; Speakers Corner) Grund zur Klage gäbe. Keinesfalls. Fairerweise muß man aber zugeben, daß die letzten 40 Jahre an der Aufnahmetechnik nicht spurlos vorbeigegangen sind. Dennoch läßt der Fun-Faktor bei "can't we be friends" auf der nach oben unbegrenzten Richterskala kaum Wünsche offen. Die Leichtigkeit im Vortrag und die Fähigkeit des Pluto-Equipments, allerfeinste Obertöne aufzuzeigen, machen diese Platte zu einem besonderen Erlebnis. Ich habe wirklich das Gefühl, Louis Amstrong und Ella Fitzgerald (den Umständen entsprechend) "echt" zu hören. Die Stimme Amstrongs ist rauh wie ein Reibeisen, gleichzeitig ist sie mir aber vertraut und sympathisch. Die Platte läuft durch und das Kratzen in der Leerrille erinnert mich wieder an meine Pflichten, in kurzen Notizen meine Eindrücke festzuhalten. So ergeht es mir auch noch bei vielen anderen Einspielungen.
Beim Buena Vista Social Club, Ry Cooders Wiederentdeckung der aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit entrückten kubanischen Musikszene, bin ich "baff" erstaunt über die Natürlichkeit der Aufnahme. Die Abbildung steht auf einen satten Fundament. Der Raum ist groß und tritt nach links und rechts deutlich über die Lautsprecher hinaus. Er reicht ebenfalls weit in die Tiefe bei einer sehr sauberen Staffelung. Dadurch wird das Klanggeschehen durchhörbar und holographisch.
Alle Musikbeispiele, und es wären noch viele zu nennen, brillieren regelrecht mit einer süchtig machenden Klarheit. Ich vermisse nichts bei der Qualität der Klangfarben, obgleich ich einräumen will, daß es Hörer gibt, die die seidigere Wiedergabe von Benz oder Jan Allert-Systemen vorziehen. Zumindest Benz-Tonabnehmer habe ich im 5A Special gehört, der die jeweiligen charakteristischen Eigenschaften detailliert herausarbeitet und hervorragend mit außerhäusigen Partnern harmoniert. Ich selbst gebe aber aufgrund der dynamischen Eigenschaften den mindestens doppelt so teuren Pluto One MKII oder Black Beauty von van den Hul den Vorzug. Es bleibt doch immer wieder beeindruckend, wie irrsinnig schnell Gitarrenseiten einschwingen, wie knackig sich der Tieftonbereich urplötzlich in Szene setzt. Ich habe sogar eine Direkteinspielung von Charlie Byrd (Christal Clear Records; 45 rpm) völlig neu erlebt. In dem Song "old hymn" schließt sich an das Baß- ein Schlagzeugsolo an (zwar oft gehört, doch nie so richtig in mein Herz geschlossen). Wahrscheinlich steht jetzt der Vorwurf im Raum, mit Effekthascherei überzeugen zu wollen. Dem ist wirklich nicht so. Ich habe in dieser Qualität diese Aufnahme noch nirgends so gehört wie mit dem Pluto-System in Verbindung mit dem Model 42. Das knallt und kracht, ist impulsschnell und feinzeichnend und immer absolut kontrolliert. In diesen komplexen Szenen behält die "deutsch-niederländische Freundschaft" die absolute Übersicht. Es kommt mir sogar so vor, als sei an den Frequenzenden die Durchzeichnung gesteigert. Deshalb geht wohl kein Detail verloren. Was übrigbleibt? Ein perfekter Eindruck!
Charakter: Das Pluto-Gesamtsystem spielt glasklar und mit exzellenter Durchzeichnung. Dabei legen Tiefen- und Breitenstafflung zum Teil dramatisch zu. Die Wiedergabe ist extrem schnell und ungeheuer dynamisch, das Klangbild plastisch und sehr homogen. Im ersten Moment des Hörens scheint der Baß schlanker zu sein, was so aber nicht stimmt. Er reicht nämlich genauso tief in den Keller hinab wie zuvor, nur bei wesentlich besserer Konturenschärfe. Die hier gebotene Präzision, Rhythmik, Detailfülle und Ruhe sind genau das, wonach ich immer gesucht habe.
Zu dem gelungenen Auftritt trägt der 5A Special entscheidend bei. Er deklassiert im direkten Vergleich regelrecht einen SME V, den ich aus anderen Gründen dennoch sehr schätze und der für mich nach wie vor zu den besten seiner Art gehört. Vielmehr soll meine Einschätzung den Ausnahmestatus des Plutoarms unterstreichen.
Das Tonabnehmersystem (Nadeltyp Nr 1S) geht eine ideale Verbindung mit dem 5A Special ein. Es ähnelt im Aufbau sehr dem halbnackten Grasshopper IV von v.d.Hul, unterscheidet sich jedoch klanglich in einigen Punkten, wofür unter anderem das Gehäuse verantwortlich sein dürfte. Seine wichtigsten Eigenschaften wie Schnelligkeit, Dynamik und Klarheit behält es zwar am SME V bei, doch zeigt sich der beliebte Engländer den hohen Anforderungen aus Holland besonders im tieffrequenten Bereich nicht vollständig gewachsen. Der Hersteller gibt für die Phonostufe eine Eingangsempfindlichkeit zwischen 47 und 100 kOhm vor, trotzdem habe ich mit einem für Eddy Driessen schon fast blasphemischen Wert um 500 Ohm für mich die besten Ergebnisse erzielt. Wenngleich ich andere Systeme kenne, die "oben herum" etwas seidiger, weicher sowie musikalischer vortragen und die sich aus gutem Grund vieler Anhänger erfreuen, akzeptiere ich kleine Abstriche in diesen Bereichen und ziehe die Offenheit und Klarheit des Pluto One vor.
Fazit: Ich habe in meiner Kette noch nie so gut analog gehört wie mit der Pluto-Kombination aus Laufwerk, Arm, System, Kabel und Laufwerkstisch (und das bestätigen auch gerne weitere Redaktionskollegen). Schwer zu glauben, daß die nächst größeren Modelle von Eddy Driessen das Niveau noch einmal anheben können. Ich will meine künftige Beschäftigung mit Musik und High-End ohne diesen neu erfahrenen "Maßstab", diesen analogen holländischen Überflieger, nicht mehr fortsetzen. Deshalb habe ich mir mit dem 12A, dem 5A Special und dem Kabel Elon III einen highfidelen "Bugatti" zugelegt - wohl wissend, daß Qualität zwar ihren Preis hat, anderseits aber auch völlig zufriedenstellt.MK
Die Produkte:
Laufwerk: Pluto 12A
Preis: 11.800 DM
Gewicht: 38 k
Tonarm: 5A Special
Preis: 8.000 DM
Tonabnehmer: Cartridge Pluto One MK II
Preis: 8.000 DM
Auflagekraft: 1,45 - 1,55 g; empfohlene Auflagekraft: 1,53 g
Antiskating: 0,5 - 0,8 g
Outputlevel: 0,65 mV
Gewicht: 12 g
Impedanz: 47 - 100 kOhm
Kabel: Elon III
Preis: 2.400 DM
Hersteller: Pluto Audio Products, Leliestraat 13, 7555BV Hengelo (ov), The Netherlands, Tel: ++31(0)74-291 46 52, Fax: ++31(0)74-250 05 19, e-mail: pluto.audio.products@wxs.nlgehört mit:
Plattenspieler: Transrotor Eternita, SME V, SME 3012R, Transfiguration New Spirit, Benz ruby II, The Cartridge Man; Musica Nova Piano Forte, SME V, Rohmann; Pluto 12a, 5a Special, Black Beauty
CD-Spieler: Burmester 916, Consequence audio (mod. by Realite)
Wandler: Goldmund SDRA, Audio Alchemy DTI Pro 3.2
Vorverstärker: Burmester 808 MK V, Beck RV, Tessendorf TE1
Phonostufe: Blue Amp Model 42, EAR 834, TE Audio Phono (Tessendorf/MC -Teflonausführung) und Filternetzteil, TE Audio Phono (MC-Teflon), Transrotor-Phonostufe
Endverstärker: Burmester 911 MK II (Mono), Beck RE1
Vollverstärker: Unison Research Simply 845, Symphonic Line RG 14
Lautsprecher: Acapella Violoncello, Newtronics Skate und Gate, Bella Luna von CD-Konzertmöbel, Consequence Audio Pavane
Kabel (NF/LS): Acapella (Silber), Flatline SPM-Reference, Acoustic Balance Black, Ortofon 5000er Reinsilber-Phonokabel, Aural Symphonics, Voodoo von Dope Sounds, XLO-Netzkabel, Voodoo Netzkabel-(Prototyp), Netzkabel von Burmester und Phonosophie, WBT-Kabelschuhe,
Netzsteckerleisten: Beck Elektroakustik , Phonosophie, XLO, Sun Elon III
Zubehör: Burmester Powerconditioner, Copulare Tonbasen, Acapella Tonbasen, Big Block und Speed Block von Acapella, Racks von Audio Magic, Bedini Disc Clarifier, Sound Dynamics Foculpods, Sicominplatten, Ducal-Kabelträger von Copulare, Kabelträger von Audio Magic, PS-Base von Fisch Audio, VPI - Magic Bricks, Räke Pucks, ART-Graphitpucks, CD-Sound-Improver von Gläss, LP-Waschmaschine von Sota, Tonbase Plattenspieler von realite, Roomtooning RFA 78 von Harmonix, Shun Mook, CD-mat von ART, Ring-Mat