High End Forum 11: Interviewportrait


Richard Thompson im Interviewporträt:

Helle Lichter und blaue Spiegel

von Axel Jost

Eine Situation wie aus einem Kitschmärchen für Rockfreunde: Mit Fototasche und anderen Gerätschaften schwer behängt, ließen mich die Wächter überall freundlich durch, schließlich betrete ich auf leisen Sohlen die Konzerthalle; sachte, denn bereits von draußen ist die Musik zu hören. Auf der Bühne steht BONNIE RAITT in schwarzen Jeans und ebensolchem T-Shirt (und nicht in ihren rüschenbesetzten Abendklamotten) samt Band und singt. Soundcheck. Vom Seiteneingang aus sehe ich zunächst mal niemanden sonst, und ich gebe mich eine Minute dem Gefühl hin, als singe sie nur für mich alleine. Bis ich dann doch das Fernsehteam entdecke, das später ihren Auftritt im Kölner E-Werk für die Sendung "Rocklife" mitzuschneiden gedenkt. Das Vorprogramm interessiere sie nicht, meint eine der beiden jungen Fernsehmacherinnen auf mein späteres vorsichtiges Anfragen. Und dabei wissen diese Mädchen, die vermutlich noch gar nicht auf der Welt waren, als ein knabenhafter Musiker 1967 die Folkrock-Band FAIRPORT CONVENTION als Sänger und Gitarrist mitgründete, wer ihnen da entgehen wird: "einer der größten Songschreiber: Richard Thompson aus England", wie die Düsseldorfer "Rheinische Post" in der Ankündigung zu eben diesem Konzert am 1. Juni schrieb. Dieser sei, so fuhr die Zeitung fort, "für nicht wenige...die eigentliche Attraktion des Konzerts."
Wie wahr. Zum Beispiel für das Ehepaar mit Kinderwagen, das ich nun auch noch entdecke, während die Bonnie-Band die Bühne verläßt. Man mag es glauben oder nicht: Aus Australien seien sie wegen ihm angereist, versichert mir der Ehemann treuherzig in langgezogenem Englisch, und um Thompson ja nicht zu verpassen, ließen sie sich ihre Eintrittskarten von Thompsons Manager persönlich reservieren. Der RP gilt Thompson als "Kultfigur", und die "Frankfurter Rundschau" setzt am 9.6. noch sachverständig nach, er sei "ein Mann mit Ausstrahlung, mit gutem Humor, mit außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten, und er ist ein ungewöhnlicher Gitarrist. Ob akustisch oder elektrisch, er spielt seine Gitarren fast ausnahmslos offen gestimmt, was ungewöhnliche Licks und Klangfarben ermöglicht." Ein Liebling der internationalen Kritiker ist er, der barttragende Brite, von dem der amerikanische ROLLING STONE im Jahre 1987 gleich zwei Alben in seine Sammlung der "100 besten Platten der letzten 20 Jahre" aufnahm, nämlich "I Want To See the Bright Lights Tonight" (1973, gemeinsam mit seiner damaligen Frau Linda Thompson, auf Platz 86) und "Shoot Out the Lights" (1982 - wieder mit Linda, diesmal aber als bitterer Abgesang auf eben jene Ehe, Platz 24). Verkauft wurden diese Platten in den USA 15.000 bzw. 100.000 mal (immerhin). Und da sind wir bei Thompsons Dilemma: Von Musikerkollegen verehrt, hat er das ganz große Publikum doch nie erreicht, vielleicht gerade deshalb, weil er zu gut ist, dieser "songwriting genius from England" (so der ROLLING STONE im Mai 1994) und er damit seine Hörer überfordert. Denn er hat sich nie dingfest machen, nie schubladisieren lassen, war nie geschmeidig, pflegte immer seine Ecken und Kanten, musikalisch wie persönlich. Seine bilderreichen und melancholisch-eindringlichen akustischen Balladen gelten als unvergleichlich - doch dabei besitzt "Shoot Out the Lights" ein Riff, das so hart ist wie der Stahl aus Sheffield, und um das ihn ein KEEF RICHARDS wohl zeitlebens beneiden wird. Welcher Normalhörer soll bitteschön solche Gegensätze 25 Jahre lang aushalten? Für Thompson freilich paßt das alles wunderbar zusammen: Spiegelungen von Stimmungen seien es, Songs eben wie das richtige Leben. Und recht machen wollte er es noch nie jemandem. Vorsicht sei angesagt im Umgang mit ihm, heißt es immer wieder. Im März-Heft war einem "Q"-Reporter passiert, was niemals passieren darf: Er hatte eingestandenermaßen die "Never-ever-tell-Richard-Thompson-how-good-he-is"-Regel gebrochen; den Fehler begangen, ihm zu sagen, daß es derzeit niemanden gäbe, der ihm als Gitarrist gleichkäme. Resultat: Schweigen, unangenehm berührtes Sich-Winden auf der Seite des Befragten, Alptraum jedes Fragenden. Komplimente wie jenem wird sich Thompson demnächst vermutlich noch öfter ausgesetzt sehen, denn sein Stern ist gewaltig im Steigen. Nicht zuletzt dank Bonnie Raitt, die mit Thompsons "Dimming Of the Day" den wohl besten Song auf ihrer jüngsten Platte eingespielt hat. Und als er für diesen Titel auf die Kölner Bühne kommt, bereichert seine akustische Gitarre den doch sehr wuchtig-amerikanischen Sound der erfolgreichen Rocklady um filigrane, ungemein kunstvolle Zwischentöne, Töne, die sich ihre Musiker wirklich hinter die Mainstream-Ohren schreiben sollten.
Thompson kann es schnurz sein. Seit Mitte der Achtziger arbeitet er mit MITCHELL FROOM zusammen, Erfolgsproduzent (SUZANNE VEGA, R.E.M. z.B.). Dessen Stammtruppe an Studiogrößen spielt auf den neueren Thompson-Platten mit, durchaus gewinnbringend. JERRY SCHEFF wäre da zu nennen, der Bassist von ELVIS PRESLEY. Weiter der Schlagzeuger JIM KELTNER, bekannt geworden durch JOHN LENNONs Solo-Projekte. Oder auch der Perkussionist ALEX ACUNA, jedem besseren Jazzfan durch WEATHER REPORT zum Begriff geworden. Die bringen einen enormen Drive in die Thompson-Songs - zum Konzert erschien er allerdings mit Drummer DAVE MATTACKS aus FAIRPORT-CONVENTION-Zeiten, der im übrigen seine Sache ganz hervorragend machte. Am Bass stand einer, den die FR einschätzte als "der ungewöhnlichste Kontrabassist, den ich je gehört habe: er spielte sein Instrument wie eine Promenadenmischung aus E-Baß und gezupftem Cello, stilverdächtig." Armer WDR...
Wenn man die Karriere, nein besser: den Lebensweg von Thompson adäquat nachzeichnen möchte, man käme mit dem Platz hier nun wirklich nicht aus. Deshalb an dieser Stelle stattdessen ein dringender Verweis auf die superbe Kompilation. "Watching the Dark" (Rykodisk/Rough Trade 1993), 47 Titel auf 3 CDs, über dreieinhalb Stunden Musik, ganz viele ganz unbekannte Sachen darunter, Live-Aufnahmen, Songs von Alben, die nie veröffentlicht wurden und auch erstmals der Live-Hit "From Galway To Graceland" - wer eigentlich kann schönere Melodien schreiben? Im Paket mit dabei: Ein zauberhaft gestaltetes und hervorragend getextetes Booklet von gut 50 Seiten, das erfolgreich den Versuch einer Biographie unternimmt, und zwar im direkten Zusammenhang mit Thompsons Songs: die folkigen FAIRPORT-Anfänge (aber damals schon mit STRATOCASTER-Touch), das erste Soloalbum, die Zeit mit Linda, die Entdeckung des Islam, die Nebenprojekte mit Szene-Exzentrikern wie DAVID LINDLEY, HENRY KAISER und FRED FRITH und die jüngste Phase ab 1987 nach dem Wechsel zur EMI. Noch nicht darauf vertreten: "Mirror Blue", die neueste und beste Aufnahme bei seiner neuen Plattenfirma, mit der Thompson-typischen Mischung: eine urkomische, schnelle Hymne an einen britischen Sportwagen ("MGB-GT"), die den BEACH BOYS alle Ehre machen würde; verquere Love-Songs ("For the Sake of Mary"), wie man sie sonst nur noch von RANDY NEWMAN erwarten würde, und Slow-Songs ("King Of Bohemia", "Beeswing", "Taking My Business Elsewhere"), alle von einer Intensität und Eindringlichkeit, daß mir im Moment wirklich kein Vergleich dafür einfällt. "Mirror Blue" ist notabene eine der 94er Veröffentlichungen, die man besitzen muß. Ja, ich weiß, daß das auch schon andere gesagt haben.
Und Thompsons Stern wird noch weiter aufgehen. Mit der Tribute-CD "Beat the Retreat" haben ihm Musikerkollegen ein Denkmal gesetzt, welches noch seiner Enthüllung harrt. Aber daß Leute wie R.E.M. und BONNIE RAITT darauf sind, das ist bereits bekannt. Ms. Raitts "Dimming Of the Day" aber wird dort in der Version der FIVE BLIND BOYS OF ALABAMA erscheinen.
Vor seinem Soundcheck (von dort stammen auch die Fotos) habe ich Richard nach einigen der hier angeschnittenen Themen befragt. Ich weiß nicht, ob seine Antworten immer ernst gemeint waren.
*
AJ: Gibst du eigentlich gerne Interviews?
RT: Immer die gleichen Fragen beantworten zu müssen, ist nicht so besonders schön. Man steht dann vor der Wahl, gelangweilt die Wahrheit zu sagen oder kreativ zu lügen.
AJ: Ich werde mein Bestes versuchen, keine langweiligen Fragen zu stellen.
RT: Und ich werde mein Bestes versuchen, gut zu lügen. (Lachen)
AJ:
Was war denn eigentlich der Grund für dich, nach Amerika zu gehen?
RT:
Ich hatte immer Probleme, Produzenten zu finden, denen ich trauen konnte. Als ich MITCHELL FROOM getroffen hatte, da fand ich seine Anregungen gut. Auch sein Urteilsvermögen hat mich beeindruckt. Er sagte mir, daß der Rhythmus meiner Musik insgesamt etwas langweilig sei, immer der gleiche Beat. Es wäre besser für mich, mit Musikern zu arbeiten, die mich mehr aus der Reserve locken. Weiter meinte er, ich sollte meine "europäischen" Ideen mal mit amerikanischen Musikern umsetzen und gucken, was dabei herauskäme. Das hat mich neugierig gemacht, einfach mal als Experiment. So habe ich dann mit einer amerikanischen Rhythmusgruppe gearbeitet, fand es anregend und interessant. Es hat mich nicht unbedingt verändert, aber doch mehr Dynamik und Kompaktheit in meine Musik hineingebracht.
AJ: Deine älteren Solo-Platten hast du hauptsächlich mit Musikern von Fairport Convention aufgenommen. Wenn du jetzt doch vorzugsweise mit Amerikanern arbeitest, bedeutet das denn, daß du dich von den alten Kumpels abgewandt hast?
RT: Auf keinen Fall. DAVE MATTACKS zum Beispiel spielt ja Schlagzeug in meiner Tourband. Aber es ist schon wichtig, daß man was mit neuen Leuten macht, so etwas bringt einen voran. Das sollte man sich immer klarmachen.
AJ: Vor geraumer Zeit hat FAIRPORT ein neues Album herausgebracht, auf dem du nicht mitgespielt hast.
RT: Nein. Aber jedes Jahr gibt es ein großes Reunion-Konzert im Sommer, und da gehe ich eigentlich immer hin. Normalerweise spiele ich auch mit. Letztes Jahr waren immerhin 18.000 Leute da. Im übrigen gibt es Fairport immer noch, sie touren und geben Konzerte.
AJ: Im Moment bist du ja Nummer Eins in Amerika.
RT: Ich?
AJ: Ja, mit einem Song auf BONNIE RAITTs Album.
RT: Ach so. Ja, das ist schon toll. Ich bin Bonnie sehr dankbar, daß sie den Song aufgenommen hat. Ich brauchte sie allerdings nicht allzu hart zu schlagen, damit sie es tat. Jetzt kann ich meine Kinder zur Schule schicken und dem Baby neue Schuhe kaufen.
AJ: Das Witzige ist, daß dieser Song auf dem Cover deiner LP "Pour Down Like Silver", wo er ja zum ersten Mal veröffentlicht worden ist, gar nicht erwähnt wurde.
RT: Vermutlich war das Cover schon gedruckt, bevor wir die Platte aufgenommen haben. Sowas passiert.
AJ: Scheint mir irgendwie symptomatisch zu sein: Da gibt es tolle Musik von dir, und sie wird noch nicht einmal auf deinem eigenen Plattencover erwähnt. Nicht zuletzt deshalb bist du auch nur einer relativ kleinen Gruppe von Leuten bekannt.
RT: Egal.
AJ: Aber neben Bonnie Raitt gibt es ja noch andere Leute, die dich bekannter machen wollen. Sie arbeiten an einem "Tribute-Album", wo sie Songs von dir aufnehmen.
RT: Darüber weiß ich nicht allzuviel, und reingehört habe ich schon mal gar nicht. Ich kenne natürlich einige der Namen, die darauf sind, R.E.M., DAVID BYRNE. Aber ich möchte eigentlich gar nichts davon wissen, solange es nicht fertig ist. Eigentlich geht es mich nichts an. Aber sicherlich fühle ich mich dadurch geschmeichelt, und ich freue mich daruf, es zu hören, wenn es fertig ist.
AJ: Deine Solo-Alben zeichnen sich durch eine sehr große Bandbreite an Songs aus. Ich sage es mal überspitzt: Da findet sich vom derben Sauflied bis zur pastelligen Liebesballade so ziemlich alles. Das macht es für viele Leute schwer, deine Musik einzuordnen, und deswegen wissen wohl viele nicht so recht etwas damit anzufangen.
RT: Für mich ist das kein Problem. Die Platten spiegeln eben alle Stimmungen wieder, die man so haben kann. Natürlich kann man auch eine reine Tanz-Platte aufnehmen. Vielleicht schockiert dich ja die nächste Platte, die ich machen werde - das wird eine reine POP-Platte werden. Keine moderne Pop-Platte, sondern eine wie aus den Sechzigern.
AJ: Ist das also ein konkretes Projekt von dir?
RT: Mmh, ja. Es wird dich wahrscheinlich schockieren. Lauter schnelle Sachen.
AJ: Dabei mag ich deine Balladen wirklich am liebsten.
RT: Später werde ich eine reine Balladen-Platte aufnehmen.
AJ: Ich meine, deine langsamen Stücke, die kommen so von Herzen, die klingen genau so, als handelten sie von wirklichen Leuten.
RT: Die handeln auch von wirklichen Leuten.
AJ: "Beeswing" zum Beispiel - man meint die Person, um die es geht, vor sich zu sehen, sie fühlen zu können - gibt es das Mädchen wirklich?
RT: Nein. Es ist eher eine Mischung aus verschiedenen Personen, zwei, drei Leuten vielleicht. Sie entspricht so dem Typ von Mädchen, wie ich es in den Sechzigern kannte.
AJ: Also ist der Song eine Hommage an solche Leute, die mittlerweile alt geworden und vergessen sind?
RT: Vielleicht, ja. Es geht um die, die ihre Freiheit suchen, aber sich dabei nicht klar machen, daß es Freiheit ohne Disziplin nicht geben kann. Ohne Disziplin wird aus der Freiheit schnell ein Vakuum.
AJ: Bist du denn in dieser Weise frei?
RT: Also in meinem Beruf bin ich sehr frei. Niemand schreibt mir vor, welche Art von Songs ich aufzunehmen habe. Ich werde nicht zensiert, niemand rückt an, um mich wegen meiner Songs umzubringen. Aber auf der anderen Seite bin ich eben persönlich sehr gebunden, besitze eine große Familie. Dadurch habe ich eine gewaltige Verantwortung, vor der ich nicht weglaufen kann.
AJ: In den Siebzigern hast du dich wohl sehr intensiv mit dem Islam auseinandergesetzt. Wie sieht es damit bei dir heutzutage aus?
RT: Das tue ich immer noch. Auch das hat etwas mit Disziplin und Freiheit zu tun. Ich bin seit 20 Jahren Moslem. Ich will aber niemanden damit überfahren oder beeinflussen. Und die Leute sollen auch nicht denken, daß ich ein religiöser Fanatiker bin. Musik ist in erster Linie eine Sache des Herzens. Sie geht vom Herzen aus, und sie kommt vielleicht in einem anderen Herzen an. Dann entsteht manchmal so etwas wie Kommunikation. Sie spielt sich im Innern ab, und das ist mir wichtig. Äußerlichkeiten sind oberflächlich.
AJ: Naja, wenigstens machst du noch Musik. Letztens sah ich CAT STEVENS in einer deutschen Talk-Show. Ihm war es sichtlich zuwider, dort seine alten Sachen vorgespielt zu bekommen. Und obwohl der Moderator [Thomas Gottschalk] sich alle Mühe gab, ihn zum Singen zu bewegen, war das einzige, was er tat, den Anfang der ersten Sure aus dem Koran vorzulesen.
RT: So ist er eben. Er nimmt sich sehr ernst. Er ist sehr berühmt, sehr reich. Er hat alles gemacht, hat alles im Leben erlangt. Und er hat sich entschieden, das alles, was er einmal war, nicht mehr sein zu wollen. Ich will jetzt nicht an seiner Stelle sprechen, aber so sehe ich es. Es ist seine ganz persönliche Entscheidung. Er arbeitet ja nun sehr schwer, er leitet eine Schule, na, und das ist wirklich ein harter Job. Ich hab' das auch einmal versucht, zwei Wochen lang, es war die schwerste Arbeit, die ich je gemacht habe. (lacht)
AJ: Großer Sprung: Ein Song wie "Taking My Business Elsewhere", also, der hört sich wirklich so an, als seien da echte biographische Elemente drin.
RT: Nein. Es ist Fiktion. Ausgedacht. du hast eine Verabredung, wartest auf jemanden, der nicht kommt. Dergleichen kennt jeder, es hat aber mit meiner persönlichen Situation nichts zu tun.
AJ: Warum heißt ein Song auf deiner letzten Platte "King Of Bohemia", es geht doch dabei um ein Mädchen?
RT: Also, ich habe mir gedacht, der Song wird eh nie ein Hit, deswegen nenne ich ihn so, wie ich will. "King Of Bohemia" ist ein Pub in London, und dort spielt die Geschichte. Ich habe damit für mich etwas geklärt, aber alle anderen wohl damit verwirrt. Dafür sollte ich mich eigentlich entschuldigen. Kürzlich erklärte mir ein Journalist ausführlich seine Theorie, daß die Figur in diesem Song in Wirklichkeit BOB DYLAN sei, ja der ganze Song von ihm handele. Ich fand seine Theorie echt interessant, aber das Lied war wirklich nicht so gemeint.
AJ: Apropos Dylan. Du hast ja mit ihm vor gar nicht langer Zeit in Spanien bei einem Festival gespielt. Wie war das denn so?
RT: Also, es war schwer, sich mit ihm zu verständigen. Es war in gewisser Weise, als hätte ich ihn eigentlich gar nicht getroffen. In seiner Garderobe haben wir etwa eine halbe Stunde geprobt; gesagt hat er während dieser Zeit nichts.
AJ: Hast du ihn denn angesprochen?
RT: Ja. Aber dann habe ich es aufgegeben, weil so gar nichts zurückkam. Ich war ziemlich enttäuscht, denn ich hatte mich darauf gefreut. Auch auf der Bühne war es nicht gerade einfach mit ihm. Naja, bei einem nächsten Mal wird es vielleicht besser.

AJ